Praxistransfer sicherstellen – Embedded Training

Praxistransfer im Seminar sicherstellen mit Embedded Training

7 Schritte für mehr Umsetzungserfolg und Nutzen in der Weiterbildung

Praxistransfer sicherstellen ist eine der wichtigsten Aufgaben von Weiterbildung. Jedes Seminar, jede Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter ist nur so viel wert, wie sie an umgesetzten Lerninhalten erreicht. Leider wird der Praxistransfer oft nur am Rande einer Weiterbildungsplanung berücksichtigt. Zielsetzung der 7 Schritte des Embedded Training Konzepts ist es, sicherzustellen, dass die Teilnehmer eines Führungskräftetrainings möglichst viel des Gelernten im Berufsalltag anwenden. Diese Methode bringt deutlich mehr und kostet deutlich weniger als das so beliebte Transfercoaching durch den Trainer, erfordert aber die aktive Einbindung der Vorgesetzten aller Teilnehmer. Gleichzeitig wird damit die herausragende Rolle des unmittelbaren Vorgesetzten für die Entwicklung der Mitarbeiter deutlich gemacht. Damit steigt der Return on Investment der Trainingsmaßnahme um ein Vielfaches.

Das heißt: Ihre Trainingsmaßnahme rechnet sich unmittelbar.

Schritt 1: Trainingskonzept gemeinsam erstellen

  • Allgemeine Trainingsziele für das Führungstraining werden zusammen mit der Personalabteilung, der Personalentwicklung und / oder der Fachabteilung festgelegt.
  • Die Zielgruppe, die Dauer, die Inhalte, die Methoden, der Ort und der Rahmen werden beschrieben, sowohl für das Training selbst als auch für den Lerntransfer.

Schritt 2: Einladung zum Training

  • Die Teilnehmenden erhalten eine Einladung zum Führungsseminar, in der die allgemeinen Lernziele, Inhalte und Methoden erläutert werden.
  • Die Teilnehmenden werden aufgefordert, sich bereits jetzt Gedanken zu ihren individuellen Zielen und Fragestellungen zu diesem Thema zu machen.
  • Die Teilnehmenden werden zu dem Vorgespräch mit den jeweiligen Vorgesetzten eingeladen.

Schritt 3: Vorgespräche mit den Vorgesetzten

  • Ein Gespräch zwischen Teilnehmenden und Vorgesetzten (ca. 20 Minuten) mit Fokus auf die folgenden Fragen:
    • Was möchte der Teilnehmer persönlich im Führungsseminar lernen?
    • Was möchte der Vorgesetzte, das der Teilnehmer im Training insbesondere lernt?
    • Wie können die Lernziele operationalisiert und konkretisiert werden?
    • Welche Lernziele sind die wichtigsten?
    • Welche sonstigen Erwartungen hat der Teilnehmer an das Führungsseminar?
    • Welche Befürchtungen hat er in Bezug auf das Training?
    • Wie kann der Lerntransfer gesichert werden?

Schritt 4: Feedback an den Trainer

  • Die mit dem Vorgesetzten besprochenen individuellen Lernziele werden im Vorfeld des Seminars an den Trainer zurück gemeldet.
  • Aufgrund der gesammelten Feedbacks kann wenn nötig eine Anpassung des Trainingskonzepts und der Inhalte sowie die Planung des Lerntransfers erfolgen.
  • Gegebenenfalls erfolgt eine weitere Abstimmung mit der Personalentwicklung oder Fachabteilung, falls eine starke Abweichung von den ursprünglich geplanten Seminarinhalten erkennbar wird.

Schritt 5: Durchführung des Trainings oder der Intervall-Trainingseinheiten

  • Die Praxisbeispiele der Teilnehmer werden im Führungsseminar verwendet.
  • Die Übungen im Seminar orientieren dabei sich eng an der On-the-Job-Situation.
  • Die Teilnehmer werden aufgefordert, sich am Ende Notizen zu folgenden zwei Fragen zu machen:
    • Was habe ich gelernt bzw. was war für mich inhaltlich in diesem Training am interessantesten / hilfreichsten?
    • Was nehme ich mir konkret bis wann für die Umsetzung vor?

Schritt 6: Nachgespräch mit dem Vorgesetzten

  • Die Lernziele werden gemeinsam mit dem Vorgesetzten reflektiert.
    • Der Teilnehmer erläutert seine persönlichen Lernfortschritte aus dem Seminar.
    • Der Vorgesetzte fragt nach, bittet um Konkretisierung falls erforderlich
  • Ein Plan zur Umsetzung des Gelernten in die Praxis wird gemeinsam erstellt.
    • Der Teilnehmer berichtet über seine Umsetzungsziele aus dem Training.
    • Gemeinsam werden verbindliche Schritte und ggf. Messgrößen festgelegt.
    • Es wird geklärt, ob ggf. Unterstützung des Vorgesetzten nötig ist (insbesondere Faktor Zeit, Prioritätensetzung, Fehlertoleranz während der Übungsphase).
    • Feedback über die Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Umsetzung an den Vorgesetzten wird vereinbart.
      • Wann, wie oft, in welcher Form?

Schritt 7: Umsetzung des Gelernten in der Praxis

  • Der Teilnehmer geht nacheinander selbst die Schritte seines individuellen Umsetzungsplans im Führungsalltag.
  • Er berichtet in den vereinbarten Intervallen über die dabei erzielten Fortschritte, Erfolge und über eventuelle Schwierigkeiten an seinen Vorgesetzten.
  • Daraus werden mögliche oder notwendige weitere Maßnahmen abgeleitet.

Die Schritte 6 und 7 können beliebig oft wiederholt werden, mit immer neuen Lernfortschritten. So kann ein einzelnes Führungsseminar lange Zeit nachwirken und immer neue Lernanreize bieten.

Mehrstufige Trainingsmaßnahmen, sogenannte Intervalltrainings, bei denen die Lerninhalte in mehreren Blöcken mit zeitlichem Abstand vermittelt werden, erhöhen ohnehin schon den Praxistransfer deutlich. Daher werden hier die Schritte 2 bis 6 nur in verkürzter Form für jeden weiteren Baustein getrennt durchgeführt. Dabei wird jeweils auch reflektiert, wie weit die Teilnehmer mit der Umsetzung der Inhalte der vorangegangen Bausteine gekommen sind und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben.

Praxistransfer sicherstellen mit anderen Maßnahmen

Diese Vorgehensweise des „Embedded Training“ stellt sicherlich das Optimum dar, wenn darum geht, eine Trainingsmaßnahme so gut wie möglich zu nutzen und den besten Return on Investment mit der Weiterbildung zu erzielen. Praxistransfer sicherstellen ist mit dieser Methode garantiert. Erfahrungsgemäß ist es in den meisten Unternehmen jedoch recht schwierig, die Vorgesetzten derart aktiv in die Lernbegleitung einzubinden. Daher bieten wir neben einem intensiven, individuellen On-the-Job Umsetzungscoaching einige Instrumente an, die die Transferleistung aus dem Seminar entweder zusätzlich verstärken oder die Einbindung des Vorgesetzten reduzieren können.

Unsere Trainingsmaßnahmen zeichnen sich allein aufgrund ihrer Art der Durchführung bereits durch eine hohe Individualität und Praxisrelevanz und damit Transferstärke aus. Dazu zählen auch individuelle Teilnehmer-Zielsetzungen zur Umsetzung am Ende des Trainings und die regelmäßige Vermittlung der „4 Schritte erfolgreicher Praxisanwendung“.

Viele der hier vorgestellten Maßnahmen zum Praxistransfer lassen sich für einen noch stärkeren Effekt auch sinnvoll kombinieren. Fragen Sie uns gerne nach Paketangeboten.

Brief an mich selbst

Das altbekannte und bewährte Instrument Brief an mich selbst ist eine sehr einfache Form der Erinnerung. Die Teilnehmer tragen in einem Vordruck ein, was sie sich für die Umsetzung nach dem Training vornehmen und stecken diesen in einen Umschlag, den sie an sich selbst adressieren. Nach einem Zeitraum von einigen Wochen  bis Monaten (je nach Trainingsziel) erhalten die Teilnehmer diesen Brief von mir per Post, um noch einmal an ihre eigenen Vorsätze erinnert zu werden. Allein diese Erinnerung wirkt oft bereits wie ein Motivationsverstärker, wenn die Inhalte bereits langsam in Vergessenheit zu geraten drohen.

Umsetzungstagebuch

Die Teilnehmer erhalten am Ende des Trainings ein Umsetzungstagebuch. Dies ist eine Mappe, in der sie Ihre individuellen Umsetzungsziele notieren und im Verlauf der folgenden Wochen oder Monate über Erfolge und Lernerfahrungen für sich selbst Rechenschaft ablegen. Dabei werden Sie durch in dem Umsetzungstagebuch enthaltene spezielle Fragen und vorbereitete Übungen in ihrem individuellen Lerntransfer unterstützt. Dieses Tagebuch kann auch als Basis für andere Transferhilfen (z. B. Email-Coaching, Telefonkonferenz, Refresher) dienen. Das Umsetzungstagebuch kann auf Wunsch auch sinnvoll direkt in die Teilnehmerunterlagen des Seminars integriert werden. Es stellt eine sehr intensive Form der Auseinandersetzung mit den Trainingsinhalten dar, die allerdings auch entsprechen Zeit benötigt.

Email-Erinnerungen

Die Teilnehmer erhalten in einem definierten Zeitraum nach dem Training in festen oder unregelmäßigen Abständen Emails, die einzelne Inhalte des Trainings noch einmal in Erinnerung rufen, diese gegebenenfalls vertiefen und darüber hinaus zusätzliche Tipps für die Integration des Gelernten in den Arbeitsalltag geben. Dieses Instrument kann auch auf anderen Kommunikationswegen wie WhatsApp, Twitter oder SMS genutzt werden, wenn dies für die Zielgruppe geeigneter ist.

Email-Coaching

Das Email-Coaching ist deutlich persönlicher und damit auch wirkungsvoller als die reine Email-Erinnerung. Die Teilnehmer erhalten in regelmäßigen Abständen individuelle Mails, die sich auf die vorher festgelegten Umsetzungsziele des Einzelnen beziehen. Sie erinnern die Seminarteilnehmer an ihre eigenen Ziele und geben zusätzliche Tipps zur Umsetzung. Darüber hinaus haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit ihren eigenen Fragen an den Trainer zu wenden, die dann ebenfalls per Mail beantwortet werden.

Telefoncoaching / Videocoaching (passiv)

Die Teilnehmer erhalten für einen definierten Zeitraum nach dem Training die Möglichkeit, sich bei Bedarf telefonisch an den Trainer zu wenden, um Fragen zu klären, die sich im Zusammenhang mit der Umsetzung der Trainingsinhalte im Alltag ergeben oder um sich zusätzliche persönliche Tipps und Informationen zu holen. Das direkte Gespräch fördert dabei ein Anknüpfen an die Inhalte des Trainings und ermögliche das individuelle Eingehen auf den Einzelnen. Das Telefoncoaching kann auch gut mit dem Konzept der Lernpartnerschaften oder Lernteams kombiniert werden.

Telefoncoaching / Videocoaching (aktiv)

Zusätzlich zu der Leistung des passiven Telefoncoachings werden die Teilnehmer nach dem Training je nach Absprache ein-, zweimal oder häufiger in festgelegten Abständen vom Trainer angerufen, und an ihre individuellen Zielsetzungen erinnert. Außerdem fragt der Seminarleiter nach den persönlichen Umsetzungserfahrungen der Teilnehmer. Dabei haben diese die Gelegenheit, über ihre Erfahrungen im Berufsalltag zu berichten und erhalten zusätzliche Tipps zur Praxisanwendung.

Telefonkonferenz / Videokonferenz

Zu einem oder mehreren festgelegten Terminen nach dem Training findet mit allen Teilnehmern eine Telefon- oder Videokonferenz statt. Dabei berichten die Teilnehmer von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung im Alltag und erhalten zusätzliche Hinweise zum weiteren Vorgehen. Bei diesem Format können sich die Teilnehmer auch sehr gut untereinander austauschen und sich gegenseitig Umsetzungstipps geben. Bei größeren Gruppen sollte die Telefon- oder Videokonferenz geteilt durchgeführt werden.

Umsetzungsworkshop

Bei dem Umsetzungsworkshop als Follow Up werden mit allen Teilnehmern Fragen geklärt, die sich nach dem Führungstraining ergeben haben, Umsetzungserfahrungen ausgetauscht und Tipps zur weiteren Vertiefung und Anwendung des Gelernten gegeben. Der Umsetzungsworkshop findet zu einem festgelegten Termin nach dem Führungsseminar statt und dauert in der Regel ca. 1/2 Tag. Er kann auch kombiniert werden mit der Vermittlung zusätzlicher Inhalte. In diesem Fall ähnelt das Format eher einem Intervalltraining.

Allen diesen Methoden ist gemeinsam, dass sie den Praxistransfer erleichtern, da sie die vermittelten und erarbeiteten Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in Erinnerung rufen. Außerdem bieten viele Methoden die Möglichkeit, Fragen zu klären, die sich bei der Umsetzung des Gelernten ergeben. Wichtig ist nicht zuletzt auch der Aspekt sozialer Kontrolle, der dazu beiträgt, dass sich die Teilnehmer in der Regel intensiver im Alltag mit dem Thema auseinander setzen, da sie ja wissen, dass sie zu einem festgelegten Zeitpunkt über ihre individuelle Anwendungserfahrung berichten müssen. Fast alle Methoden sind mit fast allen Themen, die ich im Rahmen der Führungskräftetrainings anbiete, gut zu kombinieren.