Zitat für Februar 2017

Das, was hinter Dir liegt und das, was vor Dir liegt ist nichts im Vergleich zu dem, was in Dir liegt.

(Henry David Thoreau)

Zitat für Januar 2017

Wenn Du schnell gehen willst, geh allein. Aber wenn du weit gehen willst, geh mit anderen.

(afrik. Weisheit)

Grundlagen der Zielvereinbarung

Grundlagen der Zielvereinbarung

Einige grundsätzliche Gedanken zum Thema Ziele und Zielvereinbarung

Die meisten Unternehmen arbeiten mit Zielvereinbarungen. Aber nicht immer verdient der Prozess, der dazu genutzt wird, die Bezeichnung Zielvereinbarung. Viele Unternehmen finden die Ziele eher auf Top-Ebene im stillen Kämmerlein und nutzen dann einen Top-Down-Prozess, um die Ziele auf die Mitarbeiter herunter zu brechen. Deshalb hier ein paar Grundlagen der Zielvereinbarung in Organisationen.

Wozu benötigen wir Ziele?

Ziele dienen uns zur Orientierung. Langfristziele geben eine grundsätzliche Richtung vor und helfen, Aufgaben einzuordnen. Kurzfristziele haben eine stärker handlungsleitende Funktion.

Ziele helfen uns, Prioritäten richtig zu setzen. Wichtig ist alles, was uns unseren Zielen näher bringt und nicht das, was gerade dringend erscheint.

Welche Arten von Zielen sind für die Zielvereinbarung sind sinnvoll?

Individuelle oder Teamziele sollten sich immer aus den übergeordneten Zielen des Unternehmens, des Bereichs, der Abteilung oder des interdisziplinären Projekts ableiten.

Ergebnisziele: Ziele, die beschreiben, was das Ergebnis der Arbeit sein soll, z. B. Umsatzziele, Profitziele, Projektergebnisse.

Prozessziele: Ziele, die beschreiben, was getan werden soll oder wie etwas getan werden soll, z. B. Durchführung eines Projekts, eine bestimmte Fähigkeit erwerben, Kollegen schulen.

Langfristige Ziele sollten immer in kurzfristigere Zwischenziele zerlegt werden (Salamitaktik).

Wie sollten Ziele für die Zielvereinbarung formuliert sein?

Kriterien eines guten Ziels (SMART):

  • Spezifisch (Was genau soll erreicht werden? Verstehen alle Beteiligten das Gleiche darunter?)
  • Messbar (Woran erkennen wir, dass das Ziel erreicht ist?)
  • Anspruchsvoll (Müssen wir uns anstrengen, um das Ziel zu erreichen?)
  • Realistisch (Können wir das Ziel erreichen und können wir es selbst beeinflussen?)
  • Terminiert (Wann soll das Ziel und wann die Zwischenziele erreicht sein?)

Wie sollte die Zielvereinbarung erfolgen?

Die Vorgabe von Zielen ist in den seltensten Fällen sinnvoll. Eine gemeinsame Zielvereinbarung sichert sinnvolle Ziele, hohe Motivation und die Nutzung des Wissens aller Beteiligten. Für einzelne Mitarbeiter: Der Mitarbeiter schlägt im Gespräch Ziele vor, die auf den vorher kommunizierten Zielen des Projekts, der Abteilung, des Bereichs oder des Unternehmens aufbauen. Beide Parteien schärfen die Ziele anhand der o.g. Kriterien, bis sie die Ziele für sinnvoll halten.

Für Teams: In einem Zielworkshop werden gemeinsam Vorschläge für Ziele gesammelt, ausgewählt und anhand der Kriterien geschärft, bis das Team die Ziele als sinnvoll erlebt. Dies gilt auch und insbesondere für interdisziplinäre Teams.

Alle Ziele werden schriftlich fixiert und regelmäßig überprüft, denn die Rahmenbedingungen ändern sich oft während der Zielperiode. (Fragestellung: Sind sie immer noch anspruchsvoll und realistisch? Sind sie immer noch sinnvoll, d. h. an den Zielen und Prioritäten des Unternehmens orientiert?) Wenn nötig werden Ziele angepasst, gestrichen oder neue Ziele vereinbart.

Mein Seminar Grundlagen der Mitarbeiterführung behandelt unter anderem auch ausführlich die Zielvereinbarung sowohl auf individueller als auch auf Teamebene.

Zitat für Dezember 2016

Es ist besser, gelegentlich übers Ohr gehauen zu werden, als ständig misstrauisch zu sein.

(B. C. Forbes)

Zitat für November 2016

Eine Führungspersönlichkeit weiß genau, was sie nicht kann und sucht sich dafür die richtigen Leute.

(Philip Rosenthal)

Zitat für Oktober 2016

Fragt der CFO den CEO: „Was passiert, wenn wir in die Weiterbildung unserer Führungskräfte investieren und sie uns dann verlassen? Können wir uns das leisten?“

Antwortet der CEO: „Was passiert, wenn wir nicht in sie investieren und die Leute bleiben bei uns? Können wir uns das leisten?“

(Leichte Abwandlung eines alten Klassikers, aber leider muss diese Diskussion in vielen Unternehmen nach wie vor immer wieder geführt werden.)

Agile Führung – Ein Mythos?

Agil ist als Schlagwort aktuell

„Agile Führung“ ist eines der gerade sehr aktuellen Schlagworte und gibt im Bullshit-Bingo sicherlich hohe Quoten. Gleichzeitig umgibt den Begriff der Mythos als Allheilmittel für verkrustete Organisationen, die mit einem radikal veränderten Umfeld konfrontiert sind. Wörtlich übersetzt bedeutet agil ja zunächst nichts anderes als beweglich. Entstanden ist das Thema agile Führung aus dem agilen Projektmanagement, ein Begriff, der beschreibt, wie in wenig planbaren IT-Projekten vorgegangen werden sollte (nämlich mit einer anderen Grundhaltung, die im agilen Manifest von 2001 beschrieben ist sowie mit sehr kurzen Planungszyklen, z. B. wöchentlich). Mittlerweile ist der Begriff in vielen Bereichen zumindest als Schlagwort angekommen, so auch im Kontext der Führung.

Während im Projektmanagement also sehr genau beschrieben ist, was darunter zu verstehen ist, versteht im Kontext „agile Führung“ oder „agiles Unternehmen“ jeder etwas anderes unter dem Begriff. Agile Führung wird so z. B. verstanden im Spektrum von „die Führungskraft redet mehr mit den Mitarbeitern“ bis hin zu völliger Selbstverwaltung des Teams, die die Rolle der Führungskraft damit quasi obsolet macht.

Wo ist agile Führung überhaupt sinnvoll?

In vielen Unternehmen soll zur Zeit gerade alles „agil“ sein, unabhängig davon, ob es im bestehenden Kontext sinnvoll ist oder nicht. Agiles Projektmanagement wird z. B. nur dort empfohlen, wo eine langfristige Planung eben nicht möglich ist. Ist das Projekt sinnvoll planbar und die Umwelt in  relativ hohem Grad berechenbar, empfiehlt sich nach wie vor eher das klassische Projektmanagement, das mit den neuen Methoden keineswegs obsolet geworden ist. Ähnliches gilt für die agile Führung. In schwer kalkulierbaren, dynamischen Umfeldern sind agile Vorgehensweisen sinnvoll. Aber nicht jedes Unternehmen bewegt sich in einem solchen Umfeld. Und selbst wenn das Umfeld dynamisch ist: Innerhalb des Organisation gibt es meist Bereiche, die mit den klassischen Führungsinstrumenten besser arbeiten können. Was in Produktentwicklung und Marketing sinnvoll ist, muss in der Buchhaltung oder der Produktion keineswegs hilfreich sein. Außerdem sind agile Instrument in kleineren Organisationen sie viel leichter einzuführen als in großen Konzernen. All dies sollte berücksichtigt werden, bevor sich ein Unternehmen in das Abenteuer agile Führung stürzt.

Sinnvolle Elemente für agile Führung

Sinnvoll erscheinen mir persönlich einige Aspekte, die je nach Aufgabenstellung gute Führung ohnehin auszeichnen, im Rahmen von agilem Management jedoch stärker betont werden könnten. Dazu gehören vor allem:

  • Vorrangige Orientierung am Ergebnis und weniger am Prozess.
  • Eine iterative Vorgehensweise.
  • Keine langfristige Planung von Dingen, die nicht langfristig vorhersehbar sind.
  • Regelmäßige, kurzfristige Abstimmungsschleifen im ganzen Team.
  • Entscheidungen fallen stärker entsprechend der Kompetenzen, weniger entlang der Machtstrukturen.
  • Die Führungskraft fokussiert mehr auf das Was und Warum, die Entscheidung über das Wie liegt überwiegend im Team.
  • Die Bereitschaft, auf Veränderungen der Rahmenbedingungen angemessen zu reagieren.
  • Und mein Klassiker: Wir greifen zum Äußersten. Wir reden miteinander.

Damit ist aber agile Führung eigentlich nichts anderes als eine Mischung verschiedener bekannter Herangehensweisen und Methoden, die der gesunde Menschenverstand einem ohnehin sagt. Man nehme: Ganz viel situative Führung, etwas Management by Objectives, ein Wenig KANBAN oder KVP, ein Quäntchen „Leading from behind“…

Zitat für August 2016

Es ist einfacher, für ein Prinzip zu kämpfen, als ihm gerecht zu werden.

(Adlai Ewing Stevenson)

Mein Zitat für Juli 2016

Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, dass sie stattgefunden hat.

(George Bernhard Shaw)